Hallo,

ich bin Reah und lebe seit drei Monaten in Lübeck/Bad Schwartau. Genau die richtige Umgebung für eine „süße Maus“ wie mich (Marzipan/Marmelade). 

Im April war ich noch in Spanien und habe auf meinen Menschen gewartet. Große Unterstützung bekam ich von den „Zwergen“, die mich und meine Freunde fotografiert haben und dann die Bilder ins Internet stellten, damit Ihr uns in Ruhe betrachten könnt!

Und ich hatte Glück! Am Freitag, den 13. Juni 03 ging es endlich los in Richtung Berlin. Ich hatte Angst und war froh, dass Pirata mitgeflogen ist.

Oh je, viele Menschen, fremde Geräusche und schon wieder eine andere Umgebung! Ich hätte mich gerne versteckt, aber wo? Dann wurde ich auch noch auf den Arm genommen und hörte was von Auto und nach Hause fahren.

Fahren? Wow, das ist ja eine rollende Hundehütte und an jeder Seite Fenster, durch die man alles beobachten kann! Nach vier Stunden Fahrt waren wir endlich daheim. Aussteigen mochte ich nicht. Es war nämlich stockfinster und das machte mir Angst. Also habe ich mich vom Zimmerservice bis in mein Körbchen tragen lassen.

Die ersten Tage habe ich überwiegend unter der Couch verbracht. Der Hunger hat mich aber immer mal wieder hervorgelockt, oder mein Frauchen, die mit mir nach draussen wollte. Ohne mich, habe ich ihr gesagt und mich verkrochen. Aber es nützte nichts, irgendwann erwischte sie mich und da ich nicht laufen wollte, hat sie mich spazieren getragen. So konnte ich mir alles ansehen ohne eine Pfote auf den Boden zu setzen!

Mittlerweile laufe ich für mein Leben gern, am liebsten im Wald gleich um die Ecke, da kann man nämlich prima Hasen jagen!

Da ich extrem scheu und ängstlich war, hat Frauchen nach zwei Tagen beschlossen, mir die anderen Rudelmitglieder vorzustellen. Ich war unglaublich erleichtert! Es sind nämlich auch zwei Gefährten dabei! Jule und Bonnie (mit der spiele ich jetzt oft)! Das machte es mir und Frauchen leichter, ich habe nämlich immer aufgepasst was die beiden anderen machen und habe es dann auch probiert. Alle sind stolz auf mich, weil ich mich so prima entwickelt habe und ich bin so glücklich, dass ich an alle Mädel meines Rudels Küsschen verschenke, oder wie ein Böckchen über den Rasen springe.

Oma schimpft manchmal mit mir und sagt ich wäre ein richtiger Rabauke, aber ich setze mich dann neben ihren Sessel, gucke sie mit meinen Kulleraugen an, lege die Ohren zurück und klopfe mit dem Schwänzchen auf den Teppich. Dann schmilzt Oma dahin und sagt, ich sei doch ihre liebe Schnucke! Na also, geht doch!

Nur wenn sie sagt ich hätte zugenommen sehe ich etwas verschämt aus. Aber Frauchen sagt dann immer, Reah hat geduscht und die Haare sind nicht mehr verklebt! Ääätsch!

Da ich sehr ängstlich bin, haben wir Rituale eingeführt und Jule bei uns aufgenommen (die wollte sowieso lieber in Schwartau leben, wegen der Hasenjagd!). Und es klappt! Vor der Dunkelheit hatte ich lange Angst, aber wir sind immer denselben Weg gegangen, jeden Abend und jetzt macht es mir nichts mehr aus. Sollte ich doch mal wieder Angst haben, lasse ich mich einfach an die Leine nehmen!

So, das muß jetzt erst mal reichen. Ich war nämlich den ganzen Tag im Garten und habe mit Frauchen Unkraut gejätet, den Boden umgegraben und Löcher für die Blumenzwiebeln gebuddelt. Da staunt Ihr was? Ich kann schon prima mithelfen! Aber jetzt bin ich müde und will in unser Hundebett.

Viele liebe Grüße und vielen Dank an alle, die mir geholfen haben

Reah ... ist immer noch scheu und ängstlich. Innerhalb der Familie ist davon allerdings nicht mehr viel zu sehen. Da haben wir mittlerweile einen fast normalen jungen Hund, der auch mal Blödsinn macht. Sie ist sehr aufmerksam und verteidigt lautstark ihr Zuhause. Die Entscheidung, wann sie gekrault oder geknuddelt wird haben wir Reah überlassen. Das wahr genau richtig! Beim Toben wird gegnappt und mit den Pfötchen gestrampelt, Sie lässt sich auf den Rücken drehen, an den Pfötchen ziehen und Bäuchleinkraulen findet sie auch klasse. 

Der Anfang war nicht leicht, aber Dank der Unterstützung von unseren beiden anderen Mäusen, und der Geduld und Zuneigung, die Reah durch ihre Menschen (Oma, Tante, Frauchen) erfahren hat, wurde aus dem kleinen ängstlichen Zwergenmädchen ein richtiger Rabauke. Wir haben viel Spaß mit der kleinen Maus und wir sind glücklich, ihre Entwicklung verfolgen, und falls nötig, beeinflussen zu können. Sie ist jede Mühe wert und dankt es uns auf die ihr eigene Art und Weise. 

Und da sage noch einer, Freitag der 13. bringt kein Glück!!! 

Vielen Dank für Euer Vertrauen

Astrid Böttcher und Familie

Zurück