Blanco und Nuri mit Familie
Hallo, ich bin Chico, ehemals Nuri. Im Januar 2001 wurde ich
in Spanien, in
der Nähe von Barcelona, geboren. Ich bin also ein waschechter Spanier.
Allerdings scheint es mir dort nicht so richtig gut gegangen zu sein, denn
im Frühjahr 2002 landete ich dann im Tierheim El Moli. Ob ich schon immer
als Straßenhund gelebt habe oder ein Herrchen hatte, der mich dann einfach
auf die Straße warf, wie es so vielen von meinen Kumpels passiert ist, daran
kann mich nicht mehr erinnern. Jedenfalls haben mich die Leute von Zwerge in
Not e.V. dort rausgeholt und mein Bild ins Internet zur Vermittlung nach
Deutschland gesetzt. Und dort im Internet sah mich dann Ines. Ines hat sich
natürlich gleich in mich verliebt (kein Wunder bei meinem spanischen
Charme!) und 3 Wochen später, am 11.Juni 2002, kam ich dann mit noch ein
paar anderen Kumpels in Tegel an. Da standen so viele Leute und alle
schauten ganz erwartungsvoll in die Transportboxen, als suchten sie was. Ich
jaulte und kratze mit meinen Pfötchen ganz ungeduldig an der Box. Als meine
Transportbox dann endlich geöffnet wurde, war da eine Frau mit Tränen in den
Augen, die mich ganz lieb in den Arm nahm und mir leise liebe Worte ins Ohr
flüsterte und ich dachte: Das muss meine neue Mutti sein. Ach, wie war ich
glücklich, dass es endlich einen Menschen gab, der mich mochte und dem ich
mein kleines Hundeherz schenken konnte, was ich auch sofort tat. Zu Hause
warteten dann noch zwei liebe Mädchen auf mich, die mich auch gleich
freudestrahlend in den Arm nahmen und mit mir schmusten. Und ich wedelte so
doll ich konnte. Ach war das schön! Dann bekam ich erstmal was Feines zum
Fressen. So dünn wie ich damals war, hatte ich das auch wirklich nötig. Dann
musste ich leider ein ausgiebiges Bad über mich ergehen lassen, aber
hinterher sah ich vielleicht schick aus! Mein Fell war weiß wie Schnee und
ein paar Löckchen hatte ich auch auf einmal. Ich bin dann auch bald
eingeschlafen, denn der Tag war wirklich stressig gewesen und so voller
Aufregung.
Am nächsten Morgen bekam ich dann so ein komisches Ding um die Brust
geschnallt mit einer komischen langen Schnur dran und am Ende von der Schnur
war dann mein Frauchen. Wir gingen runter auf die Straße, das war ganz schön
aufregend. Wie es da überall schnupperte. Aber dieses blöde Ding um meine
Schulter hielt mich immer fest, wenn ich gerade losrennen wollte. Frauchen
erzählte immer irgendwas von Pipimachen. Wußte gar nicht warum, habe doch
gerade erst vorhin auf den Teppich im Zimmer gepullert, ich musste wirklich
nicht schon wieder! Jedenfalls wiederholten wir die Sache mit dem Gassi
gehen dann alle zwei Stunden und durch Zufall musste ich dann wirklich mal
unten Pipimachen und wie mein Frauchen sich dann freute, mich tätschelte und
lobte, war ja unglaublich! Gut, dachte ich, wenn ich meinem Frauchen damit
so eine große Freude mache, dann mach ich jetzt eben immer auf der Straße
Pipi. Später hielt mir Frauchen so ein lecker riechendes kleines Ding vor
die Nase und sagte Sitz. Ich legte den Kopf schief und sah sie mit meinen
wunderschönen hellbraunen Augen an. Was wollte sie wohl von mir? Aber da
das kleine Ding nicht nur lecker roch, sondern noch leckerer schmeckte, gab
ich mir immer ganz viel Mühe, denn ich wollte ja noch mehr davon. Und so
lernte ich ganz schnell Sitz zu machen, auch an der Straße, Platz zu machen,
Zurückzukommen wenn Frauchen oder die Mädchen riefen u.s.w. Jedes mal wurde
ich ganz doll gelobt und bekam so was feines Leckeres. Inzwischen habe ich
ganz viele Sachen gelernt. Ich kann Sitz, Platz und Bleib auch auf
Handzeichen, ich bleibe von alleine an der Straße sitzen und laufe dann
neben Frauchen bei Fuß über die Straße, ich kann auf Handzeichen mich nach
links oder rechts rollen und auf Peng mach ich einen "toten Hund". Auf der
Straße braucht Frauchen mich gar nicht beim Namen rufen, sie braucht nur mit
der Zunge schnalzen und sofort lauf ich zu ihr hin und schau was los ist.
Frauchen sagt immer, ich sei ein ganz cleveres Kerlchen. In der Zwischenzeit
bekam ich dann auch Katzengesellschaft. Frauchen holt immer spanische Katzen
vom Flughafen ab, so wie bei mir damals. Dann kommen diese kleinen Spanier
zu uns und Frauchen päppelt sie auf, bis sie ein neues Zuhause gefunden
haben. Shirin, die aussieht wie ein Schneetiger, blieb dann für immer bei
uns. Die ist in Ordnung, die kann ich gut leiden. Aber auch den anderen
Spaniern tu ich nichts, schließlich müssen wir Spanier doch zusammenhalten!
Demnächst kommt noch ein weißer Kater zu uns, der auch für immer bei uns
bleiben wird. Er kommt auch aus dem Tierheim El Moli und sitzt schon seit 4!
Jahren dort und wartet auf ein schönes Zuhause. Auch ihn werde ich nicht
ärgern, schließlich war ich ja auch mal so eine arme Socke wie er! Ich
hoffe, dass diese netten Leute von Zwerge in Not noch ganz vielen von meinen
armen Kumpels in Spanien helfen können und diese dann, genauso wie ich, auch
endlich ein so schönes Zuhause mit solch lieben Dosenöffnern bekommen!
Frau Ines Wojahn
Telefon: 030 94796100