Erfahrungsbericht Nieves (ca. 9 Monate alt)
Vor ca. sechs Wochen kam Nieves aus Barcelona zu uns ... J J J!
Voller Spannung standen wir am 26. Juli mit weiteren „Adoptiv- und Pflegeeltern“ am Lufthansa Cargo Center in Düsseldorf, um dort unsere Vierbeiner in Empfang zu nehmen. Uns allen drehte sich vor lauter Aufregung und freudiger Erwartung der Magen im Bauch herum. Was mag wohl erst in den Tieren vorgegangen sein? Dann endlich erhielten wir die Nachricht, dass die Maschine gelandet sei J. Ca. 30 Minuten später konnten wir unsere Tiere dann endlich in Empfang nehmen und aus ihren Transportboxen befreien. Alle hatten den Flug und die damit verbundenen Strapazen glücklicherweise gut überstanden. Als wir Nieves nun zum ersten Mal „live“ sahen, war es sofort um uns geschehen, es hatte sofort „Klick“ gemacht J.
Dann ging es auf nach Hause. Während der Autofahrt war Nieves natürlich allein schon auf Grund ihrer bereits zurückliegenden Reise nervös und „aufgekratzt“. Gleichzeitig war allerdings spürbar, dass sie unheimlich interessiert an all dem Neuen war, das da auf sie einprasselte.
Als wir zu Hause ankamen, gingen wir zunächst einmal eine Runde „Gassi“. Man muss ja schließlich wissen, wo man gelandet ist ... und dies im wahrsten Sinne des Wortes.
Dann war die Inspektion der Wohnung und des Gartens an der Reihe. Jede Ecke und jeder Grashalm wurden natürlich akribisch untersucht. Nach einem genüsslichen Abendessen legte „man“ sich dann mit einem Ochsenziemer in den Garten.
Nieves im heimischen Garten
Es war und ist, als wäre Nieves immer schon bei uns gewesen!
In Anbetracht ihrer unbekannten, aber sicherlich negativen Vorgeschichte erwarteten wir ein zutiefst schüchternes, zurückhaltendes Hundemädchen. Doch da irrten wir uns gewaltig ....
Es ist wirklich nicht einfach, die vergangenen Wochen zu beschreiben, ohne Superlative zu benutzen! Nieves scheint aus reinem Instinkt mit sehr vielen Talenten gesegnet zu sein. Durch ihre freundliche, aufgeschlossene sowie verspielte Art und ihren Charme scheint sie ALLE (Mensch und Hund) zu verzaubern. Egal, wo wir hinkommen [Familie, Freunde, Rhein, Strasse, Strand (wir haben übrigens auch schon zusammen einen Kurzurlaub an der belgischen Küste verbracht)] ... Nieves erobert Menschen- und Hundeherzen.
Sie hüpft wie ein Fohlen über Felder, Wiese und Strand und fordert jeden Hund auf (Riese oder Zwerg), mit ihr zu spielen.
Da sie sehr aufnahmefähig und gelehrig ist, hat sie extrem schnell die wichtigsten Kommandos gelernt, sodass wir sie bereits nach drei (!) Tagen ableinen und sie in die „Freiheit“ entlassen konnten (Straße ausgenommen). Nieves hört aufs Wort. Außer Kommandos wie „Nein“, „Aus“, „Komm“, „Sitz“ und „Platz“ ein paar Mal zu wiederholen, brauchten wir absolut nichts zu tun. Unsere Schneeflocke ist halt ein sehr kluges Mädchen J.
Sogar „hart gesottene“ Hundeprofis, die wir während unseren Spaziergängen begegnen, sind von ihrem Verhalten absolut begeistert und wundern sich ...
Nieves im Urlaub
Trotz aller vorhandenen Qualitäten, gab es ein paar Dinge, die geübt werden mussten und für Nieves gewöhnungsbedürftig waren:
Autofahren:
Am Anfang war sie während Autofahrten etwas ängstlich, nervös und natürlich – wie immer - überaus neugierig (schließlich möchte man ja nichts verpassen!). Sie hüpfte auf der Rückbank hin und her. Um Nieves und „den Straßenverkehr“ zu schützen, konnte ein Sicherheitsgurt für Hunde Abhilfe schaffen. Um die Angst und Nervosität zu lindern, haben wir des Weiteren am Anfang eine Autofahrt immer mit etwas Positivem für sie kombiniert (z.B. eine Fahrt zu den Rheinwiesen ... nicht zum Tierarzt ... J !). Und tatsächlich ... bereits nach der zweiten oder dritten Fahrt waren Angst und Nervosität verschwunden.
Mittlerweile haben wir einen Hund, der bei geöffneter Tür sofort ins Auto hüpft und sich wahrscheinlich denkt: „Auf zum Rhein J“! Der Sicherheitsgurt ist nicht mehr nötig.
Baden:
Findet sie eigentlich nach wie vor nicht so putzig L. Zwei Mal hat sie diese Tortur schon über sich ergehen lassen müssen (zum ersten Mal einen Tag nach ihrer Ankunft zwecks „Grobreinigung“, und zum zweiten Mal ca. 1 Woche später für die „Feinheiten“). Abgetrocknet zu werden (z.B. wenn sie im Rhein schwimmen war) findet sie allerdings mittlerweile absolut scharf. Anfangs hatte sie Angst vor Handtüchern.
Wasser im Allgemeinen:
Zuerst war Wasser ein absolutes Tabu. Nachdem sie aber sah, dass andere Hunde sich im Rhein amüsieren und spielen, schien sie das Wasser immer mehr zu faszinieren. Eine Woche lang hat Nieves dann zwecks Eingewöhnung eine Art Wassertreten betrieben ... sehr gesund J. Mittlerweile schwimmt sie wie eine Ente.
Thema Bürsten:
Das erste Mal war sie sehr skeptisch, mittlerweile liebt sie es und streckt alle Viere von sich ... Schwanz ausgenommen.
Alleine bleiben:
Da wir beide berufstätig sind, musste Nieves lernen, ein paar Stunden am Tag (durchschnittlich 3 Std.) allein zu bleiben. Wir haben unsere Urlaubszeit genutzt, um ihr dies sukzessive beizubringen. Anpassungsfähig wie sie nun mal ist, hat sie auch diese Hürde prima gemeistert. Nach anfänglichem „Piepen“ in den ersten Tagen (so unsere Nachbarin) fügt sie sich mittlerweile in ihr „Schicksal“ und gibt keinen Ton mehr von sich.
Begrüßung:
Wenn wir nach Abwesenheit unsere Wohnung betreten, ist Nieves aus purer Freude so ausgelassen, dass sie uns am liebsten "auffressen" möchte. Da dies reine "Liebesbisse" sind, haben wir zwar nichts dagegen, aber eine etwas weniger stürmerische "Liebhaberin" wäre auch schön J.
Wie bereits am Anfang unseres Berichtes erwähnt, haben wir uns zum Positiven geirrt. Es gibt zwar Anzeichen dafür, dass Nieves es nicht immer gut hatte, aber durch ihre positive, offensive, flexible und lebensfrohe Art und ihr Durchsetzungsvermögen hat sie es innerhalb eines so kurzen Zeitraums geschafft, ein selbstsicheres, sehr soziales und liebevolles Tier zu werden. Ein tolles Hundemädchen! Wir schätzen uns sehr glücklich, dieses wundervolle Tier adoptiert haben zu dürfen und möchten an dieser Stelle nochmals Antje Perlwitz, Marina Täuber und allen ihren Mitstreitern sowie Mitstreiterinnen danken für ihre großartigen Leistungen und ihren unermüdlichen Einsatz im Dienst der Tiere.
VIELEN ... VIELEN ... VIELEN DANK !!!